Vertrauen & Mut
Möchtest du, dass dein Hund oder deine Hunde auf dein Kommando hin einige hundert Meter ins offene Meer schwimmen? Oder dass dein Hund aufgrund deiner Handzeichen von 3 Meter hohen Klippen ins Meer springt? Dafür ist es entscheidend, dass der Hund vollstes Vertrauen zu seinem Menschen hat.
Damit dies so reibungslos funktioniert wie auf den folgenden Bildern gezeigt, und der Hund auf deine Zeichen hin kontinuierlich weiter die angezeigte Richtung aufs Meer hinausschwimmt und dann auf Aufforderung wieder kommt, bedarf es einer Menge Übung und eines starken Vertrauensverhältnisses zwischen Mensch und Hund.
Goldene Regeln
Ab der 3. Woche beim Züchter sollten neben liebevoller Zuwendung auch wichtige Erfahrungen gesammelt und Absprachen getroffen werden. Das, was der Welpe bis zur 10. Woche lernt, prägt sich tief in sein Gedächtnis ein und bleibt lebenslang abrufbar, selbst wenn es längere Zeit nicht wiederholt wird. Wenn der Welpe ab 10 Wochen zu dir kommt, stehst du in der nächsten entscheidenden Phase seines Lebens. Jetzt ist es wichtig, von Anfang an aufmerksam zu sein und keine gravierenden Fehler zu machen.
Hier sind einige goldene Regeln zu beachten:
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- Hab Spaß und Freude! Übertrage dies auf den Hund, wenn er etwas gut gemacht hat.
- Geh nicht auf den Welpen zu, sondern lass ihn zu dir kommen. Die Hocke eignet sich gut als Zeichen zum Herankommen.
- Verwende in den ersten Monaten hauptsächlich visuelle Befehle wie Hand- und Körperzeichen. Der Welpe gewöhnt sich daran, dich anzuschauen. Die Stimme sollte nur für positive (schrill, hell und fröhlich) oder missmutige (laut, dunkel, bedrohlich) Laute verwendet werden.
- Bei Blickkontakt wechsle sofort und eindeutig ins Positive. Zeige freundlich, was du möchtest. Vermeide Blickkontakt bei missmutigen Lauten und Verhalten.
- Reagiere unmittelbar und klar. Beachte die ‚1-Sekunden-Regel‘ – innerhalb einer Sekunde nach der Aktion des Hundes reagiere, positiv mit Lob oder negativ mit Missbilligung.
- Vermeide das Werfen oder Kicken von Bällen oder Stöcken, um unkontrolliertes Hetzen nach bewegten Objekten zu verhindern. Fördere stattdessen die Kommunikation mit dem Hund.
- Tausche immer mit dem Welpen, anstatt ihm etwas wegzunehmen. Baue auf Vertrauen und Selbstbewusstsein.
- Verhalte dich beim Verlassen des Hauses oder beim Wiederkommen stets gelassen, um Verlustängste zu vermeiden.
- Lobe deinen Hund ausgiebig, wenn er etwas richtig gemacht hat.
- Verzichte auf das Konditionieren von Zerrspielen, um unerwünschtes Beißen zu verhindern. Beachte bei Zerrspielen die ungeschriebenen Gesetze des „Zerrspiel-Verhaltenskodex“.
- Überprüfe regelmäßig, ob Absprachen und die Kommunikation stimmig sind.
- u.v.a.
Zum Thema Leinenführung:
Um ein positives Verhältnis zur Leine zu entwickeln, sollte der Hund bereits frühzeitig damit vertraut gemacht werden. Vermeide Stresssituationen, indem du den Hund vor bedrängenden Situationen schützt. Achte darauf, dass die Leine ein Bereich des Vertrauens wird, und zeige Ruhe und Sicherheit. Durch selektives Erlauben von Streicheleinheiten an der Leine und bewusstes Blocken von anderen Hunden und Menschen wird die Leine für den Hund zu einem sicheren Bereich. Beachte hierbei das Buch und DVD ‚Der Hund an der Leine‘ von Anton Fichtlmeier.
Sie können eine sehr tiefe Bindung zum Hund gewinnen. Dafür brauchen Sie viel Zeit, perfektes Timing, Reaktionsvermögen, viel Einfühlungsvermögen und schauspielerisches Engagement bzw. deutliche eindeutige Signale, damit der Hund Sie auch verstehen kann.
Die Kunst ist eigentlich nur, dem Hund nichts ‚Falsches‘ beizubringen, denn jeder Hund will immer alles ‚Richtig‘ machen.